Model Release Vertrag: Muster, Erklärung & Vorlage (DSGVO)
Model Release Vertrag – warum er heute unverzichtbar ist
Ein Modelvertrag, häufig auch Model Release Vertrag oder Model-Freigabevereinbarung genannt, regelt die Nutzung von Fotos und Videos, auf denen eine Person erkennbar abgebildet ist. Er wird zwischen Fotograf:in und Model (bzw. dessen Vertretung) geschlossen und legt schriftlich fest, wer die Bilder wie, wo, wie lange und für welche Zwecke verwenden darf.
Im Alltag reicht eine mündliche Zusage („Klar, kannst du die Fotos posten“) längst nicht mehr aus. Eine reine Einwilligung kann in der Regel jederzeit widerrufen werden – das ist bei teuren Produktionen und langfristigen Kampagnen ein erhebliches Risiko. Spätestens wenn Bilder kommerziell genutzt werden, mit sensiblen Themen verknüpft sind oder über Stock-Agenturen wie Adobe Stock oder Shutterstock verkauft werden, ist ein sauber formulierter Model Release Vertrag Pflicht – und zwar rechtssicher, DSGVO-konform und international verwertbar.
Unsere anwaltlich geprüfte Model Release Vertrag Vorlage inklusive Datenschutzhinweisen nimmt dir genau diese Arbeit ab. Du erhältst ein fertiges Model Release Vertrag Muster als PDF und in editierbaren Formaten, das du für deine Shootings anpassen kannst, ohne jedes Mal bei null zu starten – inklusive Regelungen zu Vergütung, Widerruf, Bearbeitungsrechten und internationaler Nutzung.
Inhaltsverzeichnis – Model Release Vertrag
- Was ist ein Model Release Vertrag?
- Rechtliche Grundlagen: KUG & DSGVO
- Welche vier Arten von Modelverträgen gibt es?
- Redaktionell vs. kommerziell – wann ist ein Modelvertrag Pflicht?
- Praxisbeispiele: Events, Street, Reise, Akt & sensible Themen
- Identifizierbarkeit ohne Gesicht
- Model Release für Stock-Agenturen (Adobe, Shutterstock & Co.)
- Spezialfälle: Mitarbeiterfotos, Influencer & TFP-Shootings
- Model Release vs. Property Release vs. TFP Vertrag
- Checkliste: Was muss in einen DSGVO-konformen Model Release Vertrag?
- Model Release Vertrag PDF – rechtssichere Vorlage statt kostenloser Muster
- FAQ zum Model Release Vertrag
Rechtliche Grundlagen – Der Model Release Vertrag DSGVO-konform
Was ist ein Model Release Vertrag?
Ein Model Release Vertrag ist ein schriftlicher Vertrag, mit dem eine abgebildete Person der Verwendung ihrer Bildnisse zustimmt und gleichzeitig detaillierte Nutzungsrechte einräumt. Er verbindet zwei Rechtsbereiche:
- Urheberrecht des/der Fotograf:in – die Person hinter der Kamera hält das Urheberrecht an den Fotos.
- Recht am eigenen Bild der abgebildeten Person – geregelt in den §§ 22, 23 KunstUrhG (KUG).
Nach § 22 KUG dürfen Bildnisse nur mit Einwilligung der abgebildeten Person verbreitet oder öffentlich zur Schau gestellt werden. § 23 KUG regelt Ausnahmen, z. B. Personen der Zeitgeschichte oder Bilder von Versammlungen. Der Model Release Vertrag enthält diese Einwilligung und konkretisiert sie vertraglich: welche Medien, welcher Kontext, welche Dauer, welche Vergütung.
Wichtig: Während eine einfache Einwilligung grundsätzlich jederzeit widerrufen werden kann, schafft ein gegenseitiger Vertrag mit Gegenleistung (Model Release Vertrag) deutlich mehr Planungssicherheit. Ein einseitiger Widerruf ist dann nur in engen Ausnahmefällen möglich – etwa wenn die vereinbarten Vertragszwecke gröblich missachtet werden (z. B. Nutzung für pornografische oder rufschädigende Zwecke, obwohl das ausgeschlossen war).
Model Release als Rechtsgrundlage nach DSGVO
Sobald eine Person auf einem Foto erkennbar ist, handelt es sich in der Regel um personenbezogene Daten. Die DSGVO stellt deshalb zusätzliche Anforderungen. Die Einwilligung in die Veröffentlichung der Fotos dient dann u. a. als Rechtsgrundlage nach Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO. In bestimmten Konstellationen, etwa bei konkreten Aufträgen, kann auch Art. 6 Abs. 1 lit. b DSGVO (Erfüllung eines Vertrags) eine Rolle spielen.
Ein DSGVO-konformer Modelvertrag sollte daher insbesondere:
- freiwillig, informiert und eindeutig sein (Art. 7 DSGVO),
- klar den Zweck der Datenverarbeitung (z. B. Werbekampagne, Website, Social Media) benennen,
- über Betroffenenrechte informieren (Auskunft, Löschung, Widerruf usw.),
- die verantwortliche Stelle benennen (Fotostudio, Unternehmen, Agentur).
Statt losem E-Mail-Wechsel oder mündlicher Zusage dokumentiert ein Model Release Vertrag DSGVO-konform alle relevanten Punkte in einem Dokument, das du im Streitfall vorlegen kannst.
Für konkrete Fragen zum Widerruf oder zur Löschung von Bildern empfehlen wir dir unsere vertiefenden Beiträge zur DSGVO Fotografie & Widerruf, zur Löschungspflicht von Fotos und zur Datenportabilität & Auskunftsrecht.
Welche vier Arten von Modelverträgen gibt es?
Oft wird gefragt: „Welche vier Arten von Modelverträgen gibt es?“ In der Praxis haben sich vor allem folgende Typen etabliert:
- Klassischer Model Release Vertrag (kommerziell)
Standardvertrag für kommerzielle Nutzung: Werbung, Websites, Kampagnen, Social Media, Broschüren usw. Hier werden meist weitreichende Nutzungsrechte eingeräumt – häufig zeitlich und räumlich unbeschränkt. - Editorial- oder redaktioneller Modelvertrag
Ein enger gefasster Model Release für redaktionelle Zwecke, z. B. Zeitungsartikel, Blogbeiträge, Reportagen. Die Nutzung in Werbung ist meist explizit ausgeschlossen. - TFP Vertrag („Time for Print“ / „Time for Pictures“)
Statt Honorar gibt es Bilder als Gegenleistung. Rechte und Pflichten werden anders geregelt als beim klassischen Modelvertrag. Mehr zur juristischen Einordnung und Praxistipps findest du in unseren Artikeln zu TFP SHOOTING, TFP BASIS und zum TFP Vertrag. - Mitarbeiter-Modelvertrag / Employee Release
Spezielle Form des Model Release Vertrags für Mitarbeiterfotos (Unternehmens-Website, Employer Branding, LinkedIn, Broschüren). Hier werden Einwilligung nach DSGVO, Arbeitsverhältnis und Bildnutzung sauber voneinander abgegrenzt.
Diese vier Arten überschneiden sich teilweise, decken aber die meisten realen Konstellationen ab, in denen ein Model Release Vertrag benötigt wird.
Redaktionell vs. kommerziell – wann ist ein Model Release Vertrag Pflicht?
Ein wichtiger Unterschied für Fotograf:innen ist die Art der Verwendung:
Redaktionelle Nutzung (Editorial)
Beispiele:
- Berichterstattung in Zeitungen und Magazinen
- Dokumentarische Blogartikel & Reportagen
- Dokumentarfotografie, Street-Reportagen
- Illustration von gesellschaftlichen Themen (z. B. Stadtleben, Demonstrationen)
Hier kann unter bestimmten Voraussetzungen selbst ohne Model Release eine Veröffentlichung möglich sein (z. B. § 23 KUG: Bilder von Versammlungen, Zeitgeschichte). Trotzdem ist eine schriftliche Einwilligung oft sinnvoll, besonders wenn das Bild mehrfach oder längerfristig genutzt werden soll.
Kommerzielle Nutzung (Werbung & Marketing)
Beispiele:
- Werbekampagnen, Plakate, Online-Ads
- Produkt- und Unternehmens-Websites
- Social-Media-Kampagnen von Unternehmen oder Influencern
- Flyer, Kataloge, Broschüren und Anzeigen
- Verkauf über Stock-Agenturen (Adobe Stock, Shutterstock & Co.)
Sobald Bilder für Werbung oder zur Absatzförderung eingesetzt werden, ist ein Model Release Vertrag de facto unverzichtbar. Selbst bei scheinbar harmlosen „Symbolbildern“ kann es kritisch werden, wenn das Model mit einem bestimmten Produkt, einer Marke oder Aussage in Verbindung gebracht wird. Je höher die Produktionskosten und je länger die geplante Nutzung, desto wichtiger ist ein rechtssicherer Modelvertrag mit klar geregelter Vergütung.
Praxisbeispiele: Events, Street, Reise, Akt & sensible Themen
Damit du besser einschätzen kannst, wann ein Modelvertrag nötig ist, hier einige alltagsnahe Beispiele:
- Eventfotografie (Hochzeiten, Konzerte, Messen)
– Reportage für das Brautpaar oder private Nutzung: meist ohne separaten Model Release Vertrag möglich, solange eine Einwilligung im Rahmen des Auftrags vorliegt.
– Nutzung durch Dienstleister (Location, Florist, Band) für Werbung: Model Release dringend empfohlen, insbesondere bei deutlicher Erkennbarkeit. - Streetfotografie & Reisefotos
– Rein künstlerische Ausstellung oder redaktionelle Reportage: unter Umständen ohne Vertrag möglich, aber rechtlich komplex.
– Verwendung als Werbefoto („Glückliche Touristen in XY“) oder Verkauf über Stock: Model Release Vertrag erforderlich. - Aktfotografie & Dessous
– Besonders sensibler Bereich: hier ist ein sehr klar formulierter Model Release mit Zweck, Kontext, Medien und Bearbeitung zwingend notwendig.
– Nutzung in Werbung (z. B. für Dessousmarken) oder Online-Galerien sollte explizit geregelt sein. - Sensible Themen (Gesundheit, Politik, Religion, Sexualität)
– Fotos im Kontext von Kliniken, politischen Kampagnen, religiösen Veranstaltungen oder gesellschaftlich sensiblen Themen sollten nur mit sehr genauer Einwilligung genutzt werden.
– Hier kann schon der Kontext der Werbung (z. B. „Depression“, „Schulden“, „Kriminalität“) nachhaltig rufschädigend für das Model sein.
Gerade bei sensiblen Themen schützt dich ein sauber formulierter Model Release Vertrag vor späteren Auseinandersetzungen und teuren Widerrufs- oder Löschungsforderungen.
Identifizierbarkeit ohne Gesicht
Wichtig: Das Recht am eigenen Bild greift nicht nur, wenn das Gesicht zu sehen ist. Eine Person kann auch dann identifizierbar sein, wenn z. B.:
- markante Tattoos oder Narben erkennbar sind,
- eine typische Uniform (z. B. Feuerwehr, Polizei, bestimmter Arbeitgeber) getragen wird,
- eine charakteristische Körperhaltung oder Silhouette auffällig ist,
- die Person im lokalen Umfeld eindeutig zuzuordnen ist (z. B. Inhaber:in eines bekannten Geschäfts).
Wenn du ernsthaft darüber nachdenken musst, ob jemand erkennbar ist, lautet die sichere Antwort meistens: Ja – also Model Release Vertrag abschließen.
Model Release für Stock-Agenturen und internationale Anforderungen
Wer Bilder über Stock-Agenturen wie Adobe Stock, Shutterstock & Co. verkaufen möchte, merkt schnell: Die Agenturen sind bei Model Release Verträgen sehr strikt. Häufig scheitert die Freigabe nicht am Bild selbst, sondern am Formular.
Typische Anforderungen internationaler Agenturen:
- Weltweite, zeitlich unbefristete Rechte („worldwide, perpetual, unlimited“) für kommerzielle Nutzung.
- Klare Zuordnung: Name des Models, Kontaktdaten, Geburtsdatum, Shooting-Datum, ggf. Projekttitel.
- Ausweiskopie des Models (und der Sorgeberechtigten bei Minderjährigen).
- Handschriftliche Unterschrift (oder anerkannte digitale Signatur) des Models und ggf. eines Zeugen.
- Deutliche Regelung, dass das Model keine weiteren Ansprüche (z. B. zusätzliche Vergütung) aus der späteren Nutzung ableiten kann.
Typische Ablehnungsgründe bei Model Release Verträgen
Stock-Agenturen lehnen Model Release Dokumente häufig aus folgenden Gründen ab:
- Namen oder Daten sind unleserlich oder nur in Groß-/Kleinschreibung gemischt und schwer zu entziffern.
- Unvollständig ausgefüllte Felder (kein Datum, fehlende Adresse, kein Geburtsdatum, fehlende Zeugenunterschrift).
- Abweichungen zwischen Ausweis und Vertrag (anderer Name, Spitzname, Schreibfehler).
- Falsches oder zu allgemeines Wording des Nutzungszwecks („Fotoshooting“ statt konkreter Beschreibung).
- Verwendung veralteter oder national zu enger Muster, die internationalen Standards nicht entsprechen.
Unsere Model Release Vertrag Vorlage ist so aufgebaut, dass sie sich an den Anforderungen großer Agenturen orientiert und typische Ablehnungsfehler vermeidet. Gerade wenn du viel mit Stock-Fotografie arbeitest, lohnt sich eine saubere, international kompatible Model Release Vertrag Muster PDF.
Spezialfälle: Mitarbeiterfotos, Influencer & TFP-Shootings
Mitarbeiterfotos & Corporate Branding
Unternehmen nutzen Fotos ihrer Mitarbeiter:innen für Websites, Social Media, Karriereportale und Broschüren. Neben Arbeitsvertrag und ggf. Betriebsvereinbarung solltest du für Unternehmens- und Teamfotos oft mit einem separaten Model Release Vertrag für Mitarbeiter arbeiten. So wird klar geregelt:
- wo und wie lange die Fotos genutzt werden dürfen,
- was bei einem Austritt aus dem Unternehmen passiert,
- ob eine Namensnennung erfolgt oder auf Wunsch unterbleibt,
- ob und wie weit Bilder nach Ende des Arbeitsverhältnisses noch verwendet werden dürfen.
Stehen Mitarbeiter:innen regelmäßig für Foto- oder Videoaufnahmen vor der Kamera, kann es sinnvoll sein, diese Tätigkeit direkt im Arbeitsvertrag (oder einer Zusatzvereinbarung) zu regeln und mit dem Gehalt abzugelten – anstatt jedes Mal einen einzelnen Model Release Vertrag abzuschließen.
Influencer, Creator & Social Media
Influencer:innen und Creator produzieren täglich Bild- und Videomaterial, auf dem andere Personen zu sehen sind: Freund:innen, Kund:innen, Passanten. Spätestens wenn aus dem Content Werbung wird (Brand Deals, Kampagnen, Sponsoring), ist ein Model Release für erkennbar abgebildete Personen sinnvoll oder sogar notwendig.
Ein moderner Model Release Vertrag sollte daher Social Media ausdrücklich erwähnen:
- Welche Plattformen (Instagram, TikTok, YouTube, Facebook usw.)
- Welche Formate (Feed, Story, Reels, Ads, Thumbnails)
- In welchem Kontext (Werbung für bestimmte Produkte, Marken, Unternehmen)
TFP-Shootings & freie Arbeiten
Bei TFP SHOOTINGS („Time for Pictures“) wird kein Geld, sondern Bildmaterial getauscht. Dadurch entstehen besonders viele Missverständnisse:
- Darf das Model die Bilder an Dritte (Agenturen, Marken) weitergeben?
- Darf der/die Fotograf:in die Fotos verkaufen oder in Stock-Portfolios anbieten?
- Wie sieht es mit sensiblen Motiven (Akt, Dessous, Fetisch) aus?
Die juristischen Feinheiten rund um TFP BASIS, Nutzungsrechte und Widerrufsmöglichkeiten sprengen den Rahmen dieses Beitrags. Details und Praxisbeispiele findest du in unseren spezialisierten Artikeln zu TFP SHOOTING, TFP BASIS und der TFP Vertrag-Vorlage.
Model Release vs. Property Release vs. TFP Vertrag
Im Alltag werden verschiedene Vertragsarten durcheinander geworfen. Für ein professionelles Setup ist eine klare Abgrenzung wichtig:
- Model Release Vertrag
Regelt die Nutzung von Bildern, auf denen Menschen erkennbar abgebildet sind. Kernfragen: Einwilligung, Nutzungsrechte, Dauer, Medien, Bearbeitung, Kontext. - Property Release
Regelt die Nutzung von Bildern, auf denen fremdes Eigentum eine entscheidende Rolle spielt (z. B. Innenräume, Häuser, Hotels, markante Locations, Kunstwerke). Hier geht es um Eigentumsrechte und Hausrecht, nicht um das Recht am eigenen Bild. Ausführliche Infos und eine passende Vertragsvorlage findest du in unserem Beitrag zum Property Release. - TFP Vertrag
Spezielle Form des Modelvertrags, bei dem die Gegenleistung nicht Geld, sondern die Nutzung der Bilder ist. Themen wie Bearbeitung, Veröffentlichungsrechte, Sperrung bestimmter Nutzungen und Widerruf werden hier meist detaillierter geregelt. Mehr dazu im Blogbeitrag TFP Vertrag.
Für ein professionelles Fotobusiness brauchst du daher meist ein ganzes Set an Vertragsvorlagen für Fotografen – von Model Release über Property Release bis hin zu TFP und AGB. Einen Überblick findest du in unserem Überblicksartikel Vertragsvorlagen für Fotografen sowie in unserem Beitrag zu Formulare für Fotografen.
Kurzvergleich: Model Release, Property Release & TFP-Vertrag
Um den Begriff besser einordnen zu können, hilft ein klarer Blick auf die Unterschiede zwischen den wichtigsten Verträgen in der Fotografie. Je nachdem, ob Personen, Eigentum oder kommerzielle Zwecke im Mittelpunkt stehen, gelten unterschiedliche rechtliche Anforderungen und Zuständigkeiten. Die folgende Tabelle zeigt dir übersichtlich, wofür ein TFP Vertrag, ein Model Release und ein Property Release jeweils geeignet sind, welche Nutzungsrechte dazugehören und in welchen Situationen welcher Vertrag unbedingt nötig ist. So kannst du schnell erkennen, welcher Vertrag für dein Projekt am besten passt – egal ob Portfolio-Shooting, kommerzieller Einsatz oder die Nutzung von Locations und Eigentum.
| Einsatzbereich / Kriterium | TFP Vertrag | Model Release | Property Release |
|---|---|---|---|
| Nutzung durch den Fotografen | |||
| Lizenzierung an Bildagenturen (z. B. Getty Images, iStock) | In der Regel nicht vorgesehen | Geeignet – typischer Einsatzbereich | Geeignet – in Kombination mit Modelvertrag |
| Kommerzielle Nutzung / Verkauf von Bildmaterial | Nur, wenn im TFP Vertrag ausdrücklich vereinbart | Ja, standardmäßig für kommerzielle Nutzung gedacht | Ja, für die kommerzielle Nutzung von Eigentum |
| Pflicht zur Kennzeichnung mit Bildnachweisen (Credits) | Optional – kann vertraglich vereinbart werden | Üblicherweise nicht verpflichtend | Optional – z. B. bei Architektur oder Innenräumen |
| Aufnahmen mit Personen (Portrait, People, Fashion) | Sehr gut geeignet für TFP-Shootings | Sehr gut geeignet für kommerzielle People-Fotografie | Nicht geeignet – kein Personenvertrag |
| Aufnahmen von Eigentum (Gebäude, Innenräume, Tiere, Produkte) | Eher ungeeignet – ersetzt kein Property Release | Eher ungeeignet – Fokus auf Personen | Ideal geeignet – Freigabe durch Eigentümer / Rechteinhaber |
| Regelungen für das Model | |||
| Beteiligung des Models an Kommerzialisierung / Verkauf | Optional – kann im TFP Vertrag vereinbart werden | Normalerweise nicht vorgesehen | Keine Regelung – nicht auf Models bezogen |
| Nutzung der Bilder durch das Model zur Eigenwerbung | Oft ausdrücklich erlaubt (Portfolio, Social Media) | Nur, wenn im Model Release vereinbart | Keine Rolle – Eigentümer steht im Fokus |
| Pflicht zur Nennung des Fotografen (Name, Website, Social Media) | Optional – kann im TFP Vertrag vereinbart werden | Kann vereinbart werden, ist aber nicht zwingend | Keine typische Regelung |
| Vergütung / Honorar für das Model | Normalerweise keine Bezahlung, Bilder als Gegenleistung | Honorar üblich, aber auch Kombination mit Bildern möglich | Keine Vergütung – nicht auf Models bezogen |
| Regelungen für Eigentümer / Location | |||
| Beteiligung des Eigentümers an Kommerzialisierung / Verkauf | X | X | Normalerweise keine Beteiligung vorgesehen |
| Nutzung des Bildmaterials durch den Eigentümer zur Eigenwerbung | X | X | Kann vertraglich ausgeschlossen oder erlaubt werden |
| Vergütung / Honorar für den Eigentümer | X | X | Optional – z. B. Pauschale oder Nutzungsentgelt möglich |
Checkliste: Was muss in einen DSGVO-konformen Model Release Vertrag?
Ein moderner, DSGVO-konformer Model Release Vertrag sollte deutlich mehr enthalten als nur zwei Unterschriften und ein Shootingdatum. Folgende Punkte sind essenziell:
- Vertragsparteien
Vollständiger Name, Adresse und Kontaktdaten von Fotograf:in/Studio/Unternehmen und Model (bei Minderjährigen: gesetzliche Vertretung). - Identifikation des Models
Geburtsdatum, ggf. Ausweisnummer und Ausweiskopie, um Minderjährigkeit sicher ausschließen zu können. - Beschreibung des Shootings
Datum, Ort, Art des Shootings (Portrait, Business, Akt, Event, Werbung, Kampagne usw.). - Zweck der Nutzung
Klare Beschreibung, für welche Zwecke die Bilder genutzt werden dürfen (z. B. Werbung eines bestimmten Unternehmens, Portfolio, Social Media, Stock-Agenturen). - Nutzungsrechte (Umfang)
- Welche Medien (Print, Online, Social Media, TV, Out-of-Home usw.)?
- Gewerbliche Nutzung ja/nein?
- Weitergabe an Dritte/Partner/Agenturen erlaubt?
- Räumlicher Geltungsbereich
z. B. Deutschland, D-A-CH, EU oder weltweit. - Zeitlicher Geltungsbereich
Befristete Nutzung (z. B. Kampagnendauer) oder zeitlich unbefristet. - Bearbeitung & Retusche
Darf das Bildmaterial retuschiert, in Composings verwendet, farblich verändert oder beschnitten werden? Sind bestimmte Änderungen ausdrücklich ausgeschlossen? - Sensible Nutzungen
Ist eine Nutzung im Kontext von Politik, Religion, Gesundheit, Sexualität oder in potenziell rufschädigenden Zusammenhängen ausdrücklich erlaubt oder ausgeschlossen? - Vergütung
Honorar, TFP-Regelung oder andere Gegenleistungen (z. B. Bilder zur Eigenwerbung) – inklusive Erklärung, ob mit der Vergütung alle Ansprüche abgegolten sind. Ohne angemessene Vergütung droht die Gefahr, dass der Model Release Vertrag als unwirksam angesehen wird. - Steuerliche Pflichten
Hinweis, dass das Model für eigene steuerliche Verpflichtungen aus der Vergütung selbst verantwortlich ist. - Arbeitsrechtliche Einordnung (bei Mitarbeitern)
Klarstellung, dass die Modeltätigkeit nicht automatisch Arbeitszeit ist und kein neues Beschäftigungsverhältnis begründet – bzw. Verweis auf eine entsprechende arbeitsvertragliche Regelung. - Namensnennung
Wird das Model genannt, anonymisiert oder gar nicht bezeichnet? Wie ist die Namensnennung des/der Fotograf:in geregelt? - Datenschutzhinweise nach DSGVO
Verantwortlicher, Zwecke der Verarbeitung, Speicherdauer, Empfänger, Betroffenenrechte, Widerrufsrecht usw. - Widerruf & Vertragsbeendigung
In welchem Rahmen kann ein Model eine Einwilligung widerrufen oder den Vertrag außerordentlich kündigen? Welche Folgen hat das für bereits veröffentlichte Bilder? (Vertiefung in unserem Beitrag zu DSGVO Fotografie & Widerruf.) - Haftung & Schadensersatz
Regelung, was bei Rechtsverletzungen, Falschangaben oder unzulässiger Nutzung passiert. - Gerichtsstand & salvatorische Klausel
Standardvertragsklauseln, die in professionellen Musterverträgen nicht fehlen sollten.
All diese Punkte sind in unserer Model Release Vertrag Vorlage bereits vorbereitet und rechtlich sauber formuliert – inklusive einer umfassenden Datenschutzerklärung.
Model Release Vertrag PDF – warum unsere Vorlage besser ist als kostenlose Muster
Kostenlose Model Release Vertrag Muster oder zufällig gefundene Model Release Vertrag PDF-Downloads haben einen großen Nachteil: Du weißt nicht, für welches Rechtsgebiet sie erstellt wurden, wie alt sie sind und ob sie DSGVO, KUG und internationale Anforderungen wirklich berücksichtigen.
Unsere Model Release Vertrag Vorlage bietet dir:
- anwaltlich geprüfte Formulierungen, speziell für Foto- und Videograf:innen,
- integrierte Datenschutzhinweise nach DSGVO,
- praxisorientierte Klauseln für Social Media, Stock-Agenturen und internationale Nutzung,
- saubere Abgrenzung zu TFP, Property Release & Mitarbeiterfotos,
- bereit als Model Release Vertrag PDF, PSD, Word & InDesign, damit du sie schnell an dein Branding anpassen kannst.
In Kombination mit unseren weiteren Vertragsvorlagen für Fotografen und Formularen für Fotografen baust du dir Schritt für Schritt ein professionelles, rechtssicheres Fundament für dein Fotobusiness auf.
FAQ zum Model Release Vertrag
Was ist ein Model Release Vertrag?
Ein Model Release Vertrag ist ein schriftlicher Vertrag zwischen Fotograf:in und abgebildeter Person, mit dem das Model der Nutzung seiner Bildnisse zustimmt. Er regelt Nutzungszwecke, Medien, Dauer, Bearbeitung, Vergütung sowie datenschutzrechtliche Informationen und dient als Dokumentation der Einwilligung nach KUG und DSGVO.
Welche vier Arten von Modelverträgen gibt es?
In der Praxis werden vor allem vier Typen unterschieden:
- klassischer Model Release Vertrag für kommerzielle Nutzung,
- editorialer Modelvertrag für redaktionelle Zwecke,
- TFP Vertrag („Time for Print/Pictures“) mit Bildnutzung als Gegenleistung,
- Mitarbeiter-Modelvertrag für Unternehmens- und Teamfotos.
Was ist eine Model-Freigabevereinbarung?
Eine Model-Freigabevereinbarung ist ein anderer Begriff für den Model Release Vertrag. Gemeint ist eine schriftliche Erklärung, mit der das Model der Aufnahme und Nutzung der Fotos zustimmt. Im Idealfall handelt es sich um einen ausführlichen Vertrag mit allen notwendigen DSGVO-Informationen und klaren Regelungen zu Nutzungsrechten.
Wie erstellt man eine Model-Freigabeerklärung?
Theoretisch kannst du eine eigene Model-Freigabeerklärung formulieren. In der Praxis ist es jedoch schwierig, alle rechtlich relevanten Punkte (KUG, DSGVO, Stock-Anforderungen, Spezialfälle) vollständig und verständlich abzudecken. Sicherer ist es, ein anwaltlich geprüftes Model Release Vertrag Muster zu nutzen, das du an deine Shootings anpassen kannst – zum Beispiel unsere Model Release Vertrag Vorlage.
Reicht eine mündliche Einwilligung des Models?
Eine mündliche Einwilligung kann zwar im Einzelfall wirksam sein, ist aber kaum nachweisbar und grundsätzlich widerruflich. Gerade bei kommerzieller Nutzung, langfristigen Kampagnen oder Stock-Fotografie solltest du immer einen schriftlichen Model Release Vertrag abschließen und sorgfältig aufbewahren.
Brauche ich für jedes Shooting einen neuen Modelvertrag?
In vielen Fällen ja – vor allem wenn sich Kontext, Auftraggeber oder Nutzungszweck wesentlich unterscheiden. Manche Fotograf:innen arbeiten mit Rahmenverträgen und ergänzenden Shooting-Addenda. Unsere Model Release Vertrag Vorlage lässt sich flexibel für wiederkehrende Kunden und wechselnde Projekte anpassen.
Glossar – wichtige Begriffe rund um Model Release Vertrag
Wer mit Model Release Vertrag arbeitet, begegnet immer wieder ähnlichen Fachbegriffen rund um Fotografie, Verträge und Bildrechte. In diesem Glossar findest du die wichtigsten Begriffe kurz und verständlich erklärt – ideal, um rechtliche und fachliche Zusammenhänge besser einordnen zu können.
TFP / TFP Shooting
TFP steht für „Time for Prints“ bzw. „Time for Pictures“. Bei einem TFP Shooting fließt kein Geld – stattdessen tauschen Fotograf:in und Model Zeit, Kreativität und Bilder. Beide erhalten Fotos zur Nutzung im Rahmen der vereinbarten Rechte. Model Release Vertrag gehört typischerweise in diesen Bereich der Zusammenarbeit.
TFP Basis
TFP Basis beschreibt die Grundlage einer Zusammenarbeit ohne Honorar: Die Leistung besteht in der Erstellung und Nutzung von Bildern, nicht in einer Bezahlung mit Geld. Die genauen Regeln – etwa Bildanzahl, Nutzungsrechte und Lieferzeiten – sollten in einem schriftlichen Vertrag festgehalten werden. Wird Model Release Vertrag sauber definiert, lassen sich viele Missverständnisse vermeiden.
Model Release
Ein Model Release ist eine schriftliche Vereinbarung zwischen Model und Fotograf:in. Darin wird geregelt, in welchem Umfang die Bilder genutzt werden dürfen, ob eine Veröffentlichung erlaubt ist und ob das Model im Zusammenhang mit den Bildern namentlich genannt wird. Bei Model Release Vertrag ist ein klar formulierter Model Release essenziell, um rechtliche Sicherheit für beide Seiten zu schaffen.
Property Release
Ein Property Release ist eine Einverständniserklärung der oder des Eigentümer:in einer Location, eines Gebäudes oder eines markanten Objekts. Er regelt, dass Fotos dieser Location oder dieses Motivs genutzt und veröffentlicht werden dürfen. Bei Shootings auf Model Release Vertrag kann ein Property Release wichtig werden, wenn z. B. auf Privatgelände, in Hotels, Ateliers oder auffälligen Locations fotografiert wird.
Nutzungsrechte
Nutzungsrechte bestimmen, wie, wo und in welchem Umfang Bilder verwendet werden dürfen – etwa privat, im Portfolio, in Social Media, auf Websites oder in Werbekampagnen. Bei Model Release Vertrag ist es besonders wichtig, genau zwischen nicht-kommerzieller und kommerzieller Nutzung zu unterscheiden und dies im Vertrag klar zu regeln.
Urheberrecht
Das Urheberrecht liegt in der Regel bei der Person, die das Foto erstellt – also bei der Fotografin oder dem Fotografen. Auch bei Model Release Vertrag bleibt der oder die Fotograf:in Urheber:in des Bildes. Durch den Vertrag werden jedoch Nutzungsrechte an das Model oder an andere beteiligte Personen übertragen.
Bildrechte & Recht am eigenen Bild
Unter Bildrechten versteht man meist die Kombination aus Urheberrecht und dem Recht am eigenen Bild. Letzteres schützt abgebildete Personen davor, dass Fotos ohne ihre Einwilligung veröffentlicht werden. Bei Model Release Vertrag ist es daher unverzichtbar, schriftlich festzuhalten, wofür die Bilder genutzt werden dürfen und welche Veröffentlichungen erlaubt sind.
Portfolio & Sedcard
Das Portfolio eines Fotografen bzw. einer Fotografin zeigt ausgewählte Arbeiten – meist auf einer Website oder in einer Mappe. Eine Sedcard ist das Portfolio eines Models mit Fotos und Basisdaten (Größe, Maße, Kontakt etc.). Projekte auf Model Release Vertrag werden häufig gezielt genutzt, um Portfolio und Sedcard zu erweitern und zu aktualisieren.
DSGVO & Datenschutz
Die DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) regelt, wie personenbezogene Daten verarbeitet werden dürfen – dazu gehören auch Fotos, Kontaktdaten und Bilddateien. Bei Model Release Vertrag sollte im Vertrag oder Model Release festgehalten werden, wie Bilder gespeichert, gesichert, übermittelt und ggf. gelöscht werden. Auch die Nutzung von Cloud-Diensten oder Online-Galerien sollte DSGVO-konform erfolgen.
Honorar-Shooting / Bezahltes Shooting
Beim Honorar-Shooting bzw. bezahlten Shooting wird eine klare Dienstleistung gegen Geld erbracht. Kund:innen oder Models zahlen ein Honorar, im Gegenzug erhalten sie vertraglich definierte Leistungen – etwa eine bestimmte Anzahl bearbeiteter Bilder, garantierte Lieferzeiten oder erweiterte Nutzungsrechte. Im Gegensatz dazu steht Model Release Vertrag, bei dem in der Regel kein Geld fließt, sondern beide Parteien in Bildern „bezahlt“ werden.


