Model Release Vertrag

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Das Model Release – Warum ist es so wichtig?
Ein Modelvertrag, oder auch Model Release Vertrag genannt, wird vor einem Foto-Shooting zwischen einem Fotografen und dem fotografierten Model abgeschlossen. Mit dem Vertrag stimmt die fotografierte Person zu, dass ihre Bilder verwendet werden können und auch veröffentlicht werden dürfen. Im ersten Moment erscheint ein solcher Vertrag vielleicht überflüssig, denn Zeit, Ort und Vergütung des Shootings können auch mündlich vereinbart werden. Doch möglicherweise tauchen nach einiger Zeit fragen auf, wie die Fotos vom Fotografen und vom Model selbst verwendet werden dürfen. In einem solchen Fall kann ein Model Release Vertrag weiterhelfen. Dieser muss auch nicht selbst angefertigt werden, im Internet gibt es viele Model Release Vertrag Muster.

Model Release Vertrag

Vertrag Muster DSGVO

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Rechtliche Grundlagen - Der Model Release Vertrag DSGVO konform

Ein Modelvertrag legt genau fest, in welchem Rahmen ein Fotograf und das Model oder Dritte die angefertigten Fotos verwenden dürfen. Bei Personenaufnahmen ist für die Veröffentlichung der Bilder deshalb eine Vereinbarung notwendig, da das Model ein “Recht am eigenen Bild” hat und der Fotograf das Urheberrecht an den Bildern innehat. Damit es zu keinen Konflikten kommt, sollte schriftlich genau festgelegt werden, wofür die Bilder verwendet werden dürfen. Denn einerseits hat der Fotograf das Urheberrecht inne und kann so eigentlich alleine entscheiden, ob die Bilder veröffentlicht werden und wo sie publiziert werden. Andererseits hat das Model ein Recht am eigenen Bild, weshalb die Bilder, auf denen Personen eindeutig zu erkennen sind, nur mit der Einwilligung des Abgebildeten verbreitet werden dürfen. Falls es keinen Model Release Vertrag gibt, gilt die Einwilligung als erteilt, wenn das Model für das Shooting eine Entlohnung erhalten hat.

Eine Einwilligung zur Veröffentlichung muss nicht schriftlich erteilt werden, dies kann auch mündlich geschehen. Allerdings ist im Streitfall und einer später erforderlichen Beweisführung ein schriftlicher Vertrag immer besser. Mit der Annahme einer stillschweigenden Einwilligung zur Veröffentlichung sollte vorsichtig umgegangen werden, denn auch wenn ein Model für das Fotoshooting bezahlt wird, heißt es nicht, dass die Bilder in jedem beliebigen Medium publiziert werden dürfen. Damit es später nicht zu Problemen kommt, wird deshalb dazu geraten, immer schriftlich abzuklären wofür die Fotos verwendet werden dürfen, und ob der Fotograf sie veröffentlichen kann. Besonders dann, wenn Fotos von Minderjährigen, also von Personen unter 18 Jahren gemacht werden, ist ein Model Release Vertrag unbedingt notwendig. Dieser muss dann von den Eltern unterschrieben werden. Der Fotograf muss sich selbst vergewissern, dass die fotografierte Person das richtige Alter angibt.

Model Release Vertrag DSGVO

Model Release Vertrag Muster DSGVO konform - Was sollte beinhaltet sein?

Mit 25. Mai 2018 ist die Datenschutzgrundverordnung, oder abgekürzt die DSGVO, in allen EU Ländern in Kraft getreten. Davon ist besonders die Meinungs- und Pressefreiheit betroffen, die auch in der Fotografie und beim Veröffentlichen Bildern, auch wenn es in privaten Online-Gruppen ist, eine große Rolle spielen. Mit der Veränderung der Rechtslage durch die DSGVO haben sich auch die Verpflichtungen der Fotografen verändert. Denn es reicht nicht alleine, ein Model darüber aufzuklären, was mit den Fotos geschehen soll und welche Bildrechte die fotografierte Person hat. Fotografen haben auch die Pflicht zur Auskunft, zur Dokumentation, zur Löschung oder es kann sogar bis zu Schadensersatzforderungen vonseiten des Models kommen.

Wegen all dieser neuen Verordnungen und Pflichten ist es äußerst wichtig, einen Model Release Vertrag gemäß DSGVO Verordnungen aufzusetzen. Zudem müssen die fotografierten Personen über ihre Rechte aufgeklärt werden und darüber hinaus genau über die Datenverarbeitungsvorgänge informiert werden. Dies bedeutet, dass der Fotograf dem Model erklären muss, was mit den Bildern geschieht, wie sie bearbeitet werden und ob und wo sie veröffentlicht werden sollen. Es sollte im Vertrag also klar angegeben werden, was der Zweck für die Datenverarbeitung ist. Zum Beispiel, dass die Bilder in einer Werbekampagne für ein Modelabel verwendet werden. Die Verantwortlichen werden im Vertrag namentlich genannt und auch die Betroffenenrechte werden offengelegt. Neben den Nutzungsrechten sollten in einem DSGVO-konformen Modelvertrag folgende Punkte enthalten sein:

  • Von wem dürfen die Bilder verwendet werden? Es muss genau vereinbart werden, ob der Fotograf die Bilder veröffentlichen darf, ob das Model die Fotos zur Eigenwerbung verwenden und zum Beispiel auf Social Media hochladen kann. Zudem muss abgeklärt und schriftlich festgehalten werden, ob auch Dritte die Bilder verwenden dürfen.
  • Wie lange dürfen die Bilder genutzt werden? Das heißt, dass abgeklärt werden muss, ob die Bilder nur für die Dauer einer Kampagne verwendet werden dürfen, oder ob die Nutzung zeitlich unbegrenzt ist.
  • In welchen Ländern dürfen die Bilder publiziert und verwendet werden? Das Model und der Fotograf müssen sich darüber einig sein, ob die Bilder nur in Deutschland, im D-A-CH Raum, europaweit oder auch weltweit verwendet werden können.
  • In welchen Medien dürfen die Bilder genutzt werden, also in welchem sachlichen Umfang ist die Verwendung der Bilder gestattet? Abgeklärt werden muss, ob das Model damit einverstanden ist, dass die Fotos auch außerhalb einer Kampagne verwendet werden und sie zum Beispiel auch in Zeitungen oder Magazinen abgedruckt werden dürfen, ob sie gewerblich genutzt werden können und in welchem Kontext die Bilder verwendet werden können, also ist das Model zum Beispiel damit einverstanden dass die Bilder mit Gewalt in Verbindung gebracht werden können. Zudem muss auch die Verwendung vom Model klar abgesteckt werden, also darf das Model die Bilder nur in der eigenen Mappe nutzen, oder können die Bilder unbegrenzt und in jedem Medium veröffentlicht werden?
  • Auch die Frage, ob das Bildmaterial bearbeitet werden darf, ist im Vertrag festzulegen.
  • Im Vertrag muss auch die Vergütung für eine Rechtsübertragung an den Bildern festgelegt werden.
  • Fehlen dürfen in einem Model Release Vertrag nach DSGVO Regelungen auch nicht eine Abmachung zu Schadensersatz bei Rechtsverletzungen von einem der beiden Vertragspartner.
  • Beide Seiten sollten klar aufgeklärt werden, ob und wann man vom Vertrag zurücktreten kann.

Zudem darf auch nicht vergessen werden, die Namen und Anschriften der Vertragsparteien im Vertrag anzuführen. Das Model muss unbedingt sein Alter mit Vorlage eines gültigen amtlichen Ausweises nachweisen. Denn ist die fotografierte Person noch minderjährig, müssen die Erziehungsberechtigten dem Shooting mit ihrer Unterschrift am Modelvertrag zustimmen. Sie müssen auch mit der Bildverwendung und den anderen Konditionen im Vertrag einverstanden sein, ansonsten kann es für den Fotografen zu schwerwiegenden rechtlichen Folgen kommen. Im Internet sind viele Model Release Vertrag Muster zu finden, an denen sich Fotografen orientieren können.

Ist ein individueller Modelvertrag besser als ein Model Release Vertrag Muster nach DSGVO Regelungen?

Für einen Model Release Vertrag DSGVO konform finden sich im Internet sehr viele Vorlagen, die all die zuvor genannten Punkte abdecken. Allerdings kann mit solchen vorgefertigten Vertragsmustern sehr viel schief gehen, denn eine Vorlage aus dem Internet ist nie auf die jeweiligen Bedürfnisse des Fotografen und des Models abgestimmt. Jedes Shooting findet unter anderen Voraussetzungen, für unterschiedliche Kunden und verschiedenste Zwecke statt. Es ist also nicht immer das Gleiche und nicht immer gelten dieselben Rechte für die Vertragsparteien. Auch nicht jedes Model und jede Modelagentur sind gleich, manche gehen mit ihren persönlichen Rechten anders um als andere. Deshalb sollte man immer genau überprüfen, ob der Vertrag auch für die jeweilige Situation passt, um nicht im Nachhinein eine böse Überraschung zu erleben. Am besten ist es, individuelle Verträge anfertigen zu lassen, die dann auch immer dem aktuellen Datenschutz-Recht entsprechen. Auch wenn das Model Release Vertrag Muster DSGVO konform ist, können das Model und der Fotograf im individuell angefertigten Vertrag ihre Rechte sehr konkret aussprechen und Streitigkeiten und Probleme nach dem Fotoshooting können vermieden werden.

Model Release Vertrag DSGVO

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Fotos im Internet veröffentlichen nach Abschluss eines Model Release Vertrags

Im heutigen Zeitalter der Digitalisierung stellt sich immer öfter die Frage, ob Bilder, die von Fotografen angefertigt werden auch im Internet veröffentlicht werden dürfen. Besonders viele Streitfälle gibt es natürlich, wenn es sich bei dem Bildmaterial um Aktfotografien handelt.

In solchen Fällen wird immer der Modelvertrag herangezogen, um abzuklären, wozu das Model seine Zustimmung gegeben hat und was nicht gemäß der Abmachung ist. Deshalb ist es immer wichtig genau zu lesen, wofür die Bilder verwendet werden sollen. Pflicht des Fotografen ist es, die fotografierte Person genau darüber aufzuklären, ob er vorhat die Fotos zum Beispiel auch auf Facebook zu veröffentlichen oder auf einer Homepage. Ist der Vertrag einmal unterschrieben, wird es schwer sich als Model doch anders zu entscheiden und die Veröffentlichung im Internet zu verbieten. Die Abklärung solcher Fragen sollte unbedingt im Vorfeld und mit einer schriftlichen Vereinbarung geschehen.

Wird bei jedem Fotoshooting ein Modelvertrag benötigt?

Ein Vertrag wird immer dann benötigt, wenn die Bilder für kommerzielle Zwecke verwendet werden sollen. Dies gilt sowohl für Shootings mit professionellen Models aber auch für Fotografien mit Amateuren oder für Schnappschüsse von Freunden oder der Familie. Für die Veröffentlichung muss eine Erlaubnis der fotografierten Person eingeholt werden. Soll das Bild in einem der folgenden Medien publiziert werden, ist es in jedem Fall eine Verwendung für kommerzielle Zwecke:

  • Kataloge und Broschüren
  • Veröffentlichung im Internet (Social Media, Webseiten …)
  • Interne Newsletter
  • Anzeigen

Wenn die Person eindeutig auf dem Bild identifiziert werden kann, auch wenn das Gesicht gar nicht sichtbar ist, sondern nur durch die Art der Kleidung oder durch Tattoos klar ist, wer auf dem Bild ist, sollte zur Sicherheit immer ein Modelvertrag abgeschlossen werden. Denn nur mit einer schriftlichen Vereinbarung ist man auf der sicheren Seite. Auch wenn nur ein Körperteil fotografiert wird und die abgelichtete Person dadurch identifiziert werden kann, sollte ein Vertrag über die Verwendung der Bilder abgeschlossen werden. Bei Aktbildern muss in jedem Fall ein Einverständnis des Models zur Veröffentlichung eingeholt werden, auch wenn die Person auf dem Bild nicht erkannt werden kann. Zum Vertrag muss auch immer eine Kopie des Ausweises des Models beigelegt sein, um sicher gehen zu können, dass es sich nicht um einen Minderjährigen handelt.

Auch für Videos und Filme gilt dieselbe Regelung. Sobald die Darsteller, auch wenn es Freunde oder Familienmitglieder sind, erkennbar sind, muss eine Vereinbarung zwischen Fotografen und fotografierter Person über die Veröffentlichung geschlossen werden. Bei Filmen muss der Betroffene auch dann der Publikation zustimmen, wenn nur die Stimme zu hören ist. Falls ein Selbstporträt angefertigt wird, muss die Person sowohl als Fotograf als auch als Model einen solchen Vertrag unterzeichnen. Es geht in allen Fällen darum, Beweise und eine Dokumentation über die jeweilige Vereinbarung zu haben und diese in Streitfällen heranziehen zu können.

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Warum wird ein Vertrag von einer Agentur abgelehnt?

Manchmal kommt es vor, dass ein Model Release von einer Bildagentur abgewiesen ist. Dabei wird oft nicht der Vertrag an sich abgelehnt, sondern beim Ausfüllen sind Fehler passiert oder es fehlen Daten. Es ist daher wichtig den Vertrag leserlich, am besten in Blockbuchstaben, und immer mit vollständig ausgeschriebenen Wörtern auszufüllen. Zudem sollte immer kontrolliert werden, dass auch wirklich alle Felder ausgefüllt wurden und nicht zum Beispiel ein Datum bei der Unterschrift vergessen wurde. Auch bei der Angabe des Shootingzwecks sollte sich der Fotograf nicht zu allgemein halten und einfach nur “Fotoshooting” hinschreiben. Der Zweck der Bilder sollte genau erkenntlich sein. Eine Kontrolle des ausgefüllten Vertrags ist sehr wichtig, um Probleme zu vermeiden.

Unterschied zwischen Model Release, Property Release und TFP-Vertrag

Vereinbarung TFP Vertrag Model Release Property Release
Künstler will Aufnahmematerial Dritten Rechte einräumen / lizensieren (Getty Images / iStock / ....) Nein Ja Ja
Künstler will Aufnahmematerial kommerziell nutzen / verkaufen? Ja Ja Ja
Künstler muss Aufnahmermaterial mit Bildnachweisen kennzeichnen? Optional Nein Optional
Künstler erstellt Aufnahmematerial mit Personen Geeignet Geeignet Nicht geeignet
Künstlers erstellt Aufnahmematerial mit Privaten oder geistigem Eigentum (Gebäude, Tiere, Produkte ..) Nicht geeignet Nicht geeignet Geeignet
       
Model wird an Kommerzialisierung / Verkauf beteiligt? Ja Nein -
Model nutzt Aufnahmematerial zur Eigenwerbung? Optional Nein -
Model muss Künstler mit Name / Model-Name / Website nennen? Optional - -
Model erhält eine Vergütung? Optional Optional -
       
Eigentümer wird an Kommerzialisierung / Verkauf beteiligt? - - Nein
Eigentümer nutzt Aufnahmematerial zur Eigenwerbung?     Nein
Eigentümer erhält eine Vergütung?     Optional
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