Mein Praktikum im Fotostudio

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Hi, mein Name ist Kathi. Einige werden mich vielleicht kennen: Ich bin die Praktikantin von diefotomanufaktur. Ich gehe auf die Fachoberschule in Winsen mit dem Schulzweig  Gestaltung. Einigen wird der Begriff Fachoberschule nicht viel sagen. Fachoberschule kurz auch FOS, ist eine zweijährige Schulform mit der man das Fachabitur erwerben kann. Meist wird diese Schulform nur mit den Schwerpunkten Technik, Wirtschaft und Soziales angeboten. In Winsen sowie Uelzen jedoch auch in Gestaltung.

Das erste Schuljahr besteht aus einem einjährigen Praktikum, mit ein bis zwei Tagen Schule in der Woche. Das zweite Jahr besteht dann komplett aus Schulunterricht. Nach diesen zwei Jahren hat man das Fachabitur mit dem Schwerpunkt Gestaltung erreicht. Dieser Abschluss ermöglicht es an allen Fachhochschulen zu studieren, sowie später auch an normalen Universitäten.

Die Qual der Wahl – Wo mache ich mein Praktikum?

Bei der Wahl des Betriebes für das Jahrespraktikum hat man eine große Auswahl an Berufen. Darunter auch der Mediengestalter, Architekt, Steinmetz, der Fotograf und viele weitere. Man kann jeden Beruf wählen, in dem man sich kreativ betätigen kann.

Da ich in meiner Freizeit gerne fotografiere, auch wenn es meistens Pferde sind, habe ich mich entschieden mein Praktikum bei einem Fotografen zu absolvieren. Auf der Suche nach einem Betrieb der nicht nur Passfotos macht, sondern auch eine gewisse Vielfalt und Kreativität bietet, bin ich auf Danny Wandelt gestoßen. Da er ein Spezialist für Hochzeitsfotografie ist erhoffte ich mir ein spannendes Praktikum und viele neue Erfahrungen.

Bei dem Bewerbungsgespräch vermittelte mir Danny, dass man als Fotograf nicht nur den ganzen Tag fotografiert, sondern auch viel Zeit mit Marketing und anderen Dingen verbringt. Der Beruf Fotograf hat sich gewandelt und Danny ist kein klassisch ausgebildeter Fotograf, macht also viele Dinge anders. Ich sollte mir also genau überlegen, ob ich dieses Praktikum bei ihm machen möchte. Ich entschied mich für das Praktikum und nach den Sommerferien ging es direkt los.

Meine Aufgaben

Schnell stellte sich heraus, dass der Teil der Fotografie tatsächlich kleiner als gedacht war. Bei den Shootings fotografierte Danny und ich assistierte. Ich war zuständig für das Wechseln der Hintergründe, habe Reflektoren gehalten, darauf geachtet ob beim Kunden alles gut aussieht und natürlich auch den ein oder anderen Kaffee zubereitet. Auch wenn ich nicht selbst fotografiert habe, lernte ich trotzdem viel, da Danny mir seine Schritte und deren Auswirkungen immer erklärte. Mit unserer lebensgroßen Puppe konnte ich diese Erfahrungen umsetzen und so die Lichteinstellungen und deren Auswirkungen üben.

Ein Großteil meiner Arbeit spielte sich am Computer ab. Dazu zählten Recherchen, das Brennen von DVD’s oder das Arbeiten an unserer Website. Nachdem es auf der Website einen neuen Blog gab, zählte es ebenfalls in meinen Bereich regelmäßig Blogbeiträge über Shootings, Aktionen oder das Studioleben zu verfassen.

Viel Zeit nahm auch das Marketing in Anspruch. Es gab regelmäßige Aktionen, die geplant und realisiert werden mussten. Flyer und Visitenkarten wurden erneuert und entwickelt. Ich habe gelernt, das Marketing eigentlich der wichtigste Teil ist um als Fotograf erfolgreich zu sein. Es ist nicht nur wichtig gute Bilder abzuliefern, sondern den Auftritt in der Öffentlichkeit zu pflegen, wie zum Beispiel in sozialen Netzwerken oder sich um überschaubare, aktuelle Preise zu kümmern. Dadurch merkte ich, wie wichtig es ist sich verkaufen zu können und auch das ganze Drumherum zu pflegen.

Der Startschuss für diefotomanufaktur

Als Danny Wandelt diefotomanufaktur ins Leben ruf, erweiterte sich mein Aufgabenbereich. Die diefotomanufaktur wurde gegründet um mehr Shootings und Fotokurse anbieten zu können aber auch um den Kundenstamm zu erweitern. Eine neue Website wurde erstellt, sowie diverses neues Werbematerial. Durch Isabell, unsere neue Fotografin, konnte es los gehen. Dadurch konnte Danny sich auf die Hochzeiten seiner Kunden konzentrieren und durch diefotomanufakur trotzdem Einnahmen erzielen. Denn: Als Fotograf verkauft man seine Zeit.
Die Idee zu einem eigenständigen Studio neben der Hochzeitsfotografie zu gründen stand schon länger auf unserem Ideenzettel. Ihren Grundstein fand diefotomanufaktur dann in der Schulfotografie für die Alte Stadtschule in Winsen. Auch dort war ich dabei uns assistierte Danny. Vielen Eltern gefielen unsere Bilder und auch diefotomanufaktur gut, sodass wir uns ganz in Aufbauarbeiten stürzten.

Wie der Zufall es so wollte wurden zur Jahreswende die Räume neben uns frei, sodass die Entscheidung, diese als die neuen Studioräume für diefotomanufaktur zu nutzen, sofort gefallen ist. Nachdem die Räume von der Vermieterin leergeräumt wurden, gingen die Umbau arbeiten los. Die Dielen im Eingangsbereich wurden geschliffen und neu poliert. Die Decken waren abgehängt, dieses wurde widerrufen und es kamen sogar Malereien zum Vorschein. Die Wände würden auch nach unseren Wünschen neu gestrichen. Um die Dachterrasse haben wir uns auch gekümmert, dass wir diese auch nutzen können.

Nachdem diese Arbeiten erledigt waren, ging es an die Arbeit die Räume einzurichten. Dafür fuhren wir des öfteren zu IKEA nach Hamburg. Danny hatte einige Ideen zur Einrichtung im Kopf. Allerdings hatten Isabell und ich viel Mitspracherecht bei der Einrichtung. Auch unseren Wunsch nach einem elektrischen Hintergrundsystem ist erfüllt worden, diese Umstellung ist der reinste Luxus für 1,60m große Personen. Als es dann an die Dekoration ging war sofort klar, dass Ergebnisse aus unseren Shootings und Fotokursen aufgehängt werden müssen. So bestellten wir über 50 Leinwände.

Jetzt geht es richtig los

Von nun an war es wichtig, dass das neue Studio nicht einfach existiert sondern wir als Team auch präsent waren. Wir wurden aktiv in Netzwerken wie beispielsweise Facebook, was ebenfalls täglich gepflegt werden musste. Unsere Aktionen wurden mehr, somit auch Shootings und der Kundenandrang. Ich kümmerte mich ebenfalls um Bestellungen und machte Shootingbilder zum Bearbeiten bereit.  Danny ließ uns viel Freiheiten, es gab morgens nur eine kurze Besprechung was zu erledigen war. Den Rest des Tages arbeiteten wir selbstständig im neuen Studio.

Eine besonders große Aktion war im Frühjahr dann unsere TFP-Aktion. Wir verlosten dort in verschiedenen Rubriken Shootings, unter Anderem in der Rubrik Pferde. Hierfür war ich zuständig und konnte so durch einige eigene Shootings mehr Kundenerfahrung sammeln. Da durch die TFP-Aktion ein großer Ansturm an Shootings auf uns zu kam, hatten Isabell und ich viel zu tun und waren stets dabei uns neue und verschiedene Ideen für die Gewinnershootings zu überlegen. Ein weiteres großes Projekt war unser Auftrag für das Stadtfest Winsen zu fotografieren.

Ein Jahr im Rückblick

Langsam neigt sich das Schuljahr dem Ende zu und so auch mein Praktikum. In diesem Jahr habe ich sehr viel gelernt, Spaß gehabt und Erfahrungen gesammelt. Viele denken, der Beruf Fotograf wäre einfach nur auf den Auslöser drücken, aber das stimmt ganz und gar nicht. Es braucht viel Arbeit, Geduld und Zeit um als Fotograf erfolgreich zu sein.

Auch wenn ich nicht viel selbst fotografieren konnte, habe ich viel darüber gelernt.  Auch der Umgang mit den Kunden wurde immer leichter und entspannter.

Dieses Praktikum war eine tolle Erfahrung und hat mir viel gezeigt, wie es im Berufsleben läuft und was für harte Arbeit die Selbständigkeit sein kann. Ich kann jedem der Fotograf werden will, nur empfehlen ein Praktikum zu machen und sich den Beruf erst einmal anzusehen, um sicher zu gehen dass es etwas für das zukünftige Leben ist. Wer aber schon der festen Überzeugung ist Fotograf werden zu wollen, ist bei so einen Praktikum auf jeden Fall auf dem richtigen Weg.
Nach dem Jahr im Studio werde ich das Arbeitsleben tatsächlich vermissen. Ich habe mich sehr wohlgefühlt. In einem freundlichen und offenen Team zu arbeiten ist eine Erfahrung, die jeder einmal machen sollte.

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